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Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht – von Hexen, dem Teufel und einer Nonne

In jeder Nacht vom 30. April auf den 1. Mai werden die Besen herausgeholt. Doch nicht etwa zum Kehren. Nein, zum Fliegen! Was wie die Vorstufe zum Quidditch aus den Harry-Potter-Romanen klingt, ist ein Brauch aus vorchristlicher Zeit. Ähnlich wie die Entstehung des Weihnachtsbaums hat auch der Beginn der Walpurgisnacht mit der Abwehr böser Geister zu tun. Die Germanen feierten das Ende des Winters mit Opfergaben und Verkleidungen. Der Brauch ist bis heute erhalten geblieben.

Teufelskult und Rauschgifte im Mittelalter

In der Walpurgisnacht, so berichten alte Sagen, kommen Hexen auf dem Blocksberg im Harz zum Hexensabbat zusammen, um sich mit dem Teufel zu treffen. Sie fliegen auf Besen, Katzen, Ziegenböcken und anderen kuriosen Fluggeräten dorthin, tanzen und vermählen sich mit dem Teufel, der ihnen anschließend magische Fähigkeiten verleiht. Zur Abwehr der Hexen entzündete man im Mittelalter Walpurgisfeuer oder vertrieb sie durch Glockenläuten und lautes Peitschenknallen.

Diese skurrilen Sagen haben wie so oft einen wahren Kern. Sogenannte Hexensalben, die berauschende und teilweise hochgiftige Bestandteile wie Mutterkorn, Tollkirsche und Schierling enthielten, waren im Mittelalter verbreitet und sorgten für starke Halluzinationen, Tobsuchtsanfälle und Lähmungen. Während dieses Rauschzustandes hatten die Menschen, die sich damit eingerieben hatten, zuweilen das Gefühl zu fliegen oder übermenschliche Fähigkeiten zu besitzen.

Wie die Walpurgisnacht zu ihrem Namen kam

Dass ein solch heidnisches Fest den Namen einer frommen Nonne trägt, ist durchaus verwunderlich. Walburga – hier mit B geschrieben – war die Äbtissin eines Klosters. Sie wurde durch Papst Hadrian II. heilig gesprochen. Im Mittelalter war ihr Gedenktag der 1. Mai. Sie wurde zur Schutzheiligen des Reiches und der Seeleute erklärt und war Nothelferin gegen Seuchen und böse Geister. Diese Abwehr von Bösem und Walburgas Bedeutung für den 1. Maitag brachten der Walpurgisnacht ihren Namen ein.

Die Walpurgisnacht heute

Sowohl die Germanen als auch die Menschen des Mittelalters versuchten, durch Feuer, Lärm und andere Schrecken böse Geister zu vertreiben. Die Tradition hat sich bis heute gehalten. Die Walpurgisnacht wird heutzutage in verschiedenen Ländern auf unterschiedliche Art gefeiert. In England springen Verkleidete über ein Feuer, um Krankheiten abzuwehren. In Schweden wird zu „Valborg“ gegrillt und gefeiert. In Deutschland stellt man einen geschmückten Maibaum als Fruchtbarkeitssymbol auf und vor allem im Harz werden Maifeuer entzündet. So feiern viele nord- und mitteleuropäische Länder das Ende des Winters und den Tanz in den Mai.


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